Auf diesem Video seht Ihr Teile meiner Fahrt von Mytilini, auf der Insel Lesbos, nach Pythagorion, auf Samos.
Ausschnitte unserer Bootsreise von der Türkei, durch das Marmarameer, die Dardanellen und das Ägäische Meer, nach Griechenland.
10 Jahre war Wien meine Wahlheimat und die Strecke vom Ijsselmeer nach Wien fühlte sich in gewisser Weise an wie eine Fahrt nach Hause.
Ab Wien ging es ins Ungewisse und dementsprechend fuhren auch die Emotionen Achterbahn. Die Aufgabe das Boot sicher ins Mittelmeer zu manövrieren, beschäftigte mich und so fuhren wir weiter-über
die Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien und Bulgarien nach Rumänien.
Ausklariert haben wir in Mohacs/Ungarn, um in Bezdan/Serbien wieder einzuklarieren. Theoretisch müsste jedesmal, wenn die Flussseite zum Landgang oder zum Übernachten gewechselt wird, aus- und wieder einklariert werden. Um dieses Prozedere maximal zu umgehen, habe ich mich dafür entschieden dies nur in Ungarn, Serbien und Rumänien zu tun. Entsprechend lang waren die entsprechenden Tagesetappen bis zu unserer nächsten Übernachtungsmöglichkeit. Oft haben wir einfach, mangels ausreichend geeigneter Anlegestellen, im Fluss geankert. Auf dem Weg von Budapest bis zum Donau-Schwarzmeerkanal waren es 12 Ankernächte. Irgendwo in Rumänien ist dann die Dieselheizung eingegangen, was die Ankeraufenthalte erschwerte. Nicht nur, dass der Innenbereich Senangs in der Früh einer Tropfsteinhöhle glich, es war nachts auch empfindlich frisch.
Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich immer wieder darüber nachgedacht, ob wir die Fahrt durchs Delta wagen, oder einfach die gut 240 km kürzere Strecke über den Schwarzmeerkanal ins Schwarze Meer nehmen sollen. Die defekte Heizung hat mir die Entscheidung erleichtert und wir werden den Kanal befahren und schnellstmöglich eine neue Heizung einbauen. Nuri, mein Hund wird 3mal pro Tag zum Landgang gebeten. Unsere nächtlichen Beibootfahrten an Land waren oft abenteuerlich. Auch das Wetter erschwerte teilweise das Gassigehen. Anfangs machte es noch Spass das Beiboot unter erschwerten Bedingungen zu Wasser zu lassen um damit das Ufer zu erreichen. In stockfinsterer Nacht, bei strömendem Regen und Wind, nur mit einer Stirnlampe ausgerüstet, waren es reine Spezialeinsätze. Einmal hätte uns fast ein Motorboot, das schnell und ohne Licht fuhr, erwischt. In letzter Sekunde konnte es noch ausweichen. Der Spass verging dann allerdings, als wir nach diesen Aktionen kein warmes und trockenes Schiff mehr vorfanden.
Mangels ausreichender Yachthäfen am rumänischen Donauufer, hatten wir jede Menge dieser "Spezialeinsätze" und die Weiterfahrt durch das Donaudelta würde noch einiges an Spannung und Abenteuer, vor allem aber zahlreiche solcher Einsätze mit sich bringen. Um meinem ursprünglichen Vorhaben, Schiff und Crew sicher ins Mittelmeer zu bringen, gerecht zu werden, verzichte ich daher auf die Fahrt durchs Donaudelta und nehme den Kanal. Alles andere wäre keine gute Seemannschaft. Am Ende werde ich durch Nässe und Kälte krank und wir liegen irgendwo im Delta vor Anker. Das muss nicht sein-auch wenn es mich wirklich wurmt, dort jetzt nicht hinzukommen. Aber es ist Mitte Oktober, das Wetter wird zunehmend herbstlicher und nachts bei Sturm im Delta zu ankern (womöglich noch mit Grippe), ist für mich keine Option.
Aktuell liegen wir im Port Cernavoda/Rumänien, vor den Toren des Schwarzmeerkanals, an einem Schubleichter. Zum Landgang müssen wir über ca. 4-5 halbverrostete Binnenschiffe klettern. Auch das etwas, das nur einmal WIRKLICH Spass macht. Mächtige Beton- und Plattenbauten dominieren die Sicht. Straßenhunde wohin man nur sieht. Mit Menschen habe ich in Rumänien nur die besten Erfahrungen gemacht. Trotz der Sprachbarrieren und mit Unterstützung des Google-Übersetzers, waren alle sehr hilfsbereit. Das Festmachen über Nacht inkl. Strom hat in den meisten Fällen nur ein paar Bier gekostet. Einige der Arbeiter in den Industriehäfen scheinen auf ausrangierten Schiffen und Leichtern zu wohnen. Die Entfernung zum nächsten Ort schafft hier oft ein entsprechendes "Versorgungsproblem". Bier ist also ein gern gesehenes Zahlungsmittel. Mein Stromkabel für den kleinen Heizlüfter habe ich heute gegen Bier und auf 60 Meter Entfernung auf ein anderes Schiff gelegt.
Ich bin jetzt länger als 3 Monate unterwegs. In den letzten gut 3 Wochen ankerten wir in der Wildnis Rumäniens und wenn es sich ergab, konnte ich Senang auch mal an einem Ponton im Strom anlegen oder an Schiffen in Industriehäfen festmachen.
Der Donau-Schwarzmeerkanal verfügt über zwei Schleusen. Eine bei Ein- und eine bei Ausfahrt. Heute sollte geschleust werden, um am Nachmittag in Constanta einzulaufen-unserem hoffentlich ersten richtigen Seehafen seit sehr langer Zeit. Ich freute mich bereits auf andere Segelboote und möglicherweise auch mal wieder darauf andere Segler zu treffen um zu kommunizieren. Die letzten Wochen waren, zugegebenermaßen ziemlich einsam. Aufgrund fehlender Großschifffahrt und mangels rumänischer Währung, klappte es unglücklicherweise mit dem Schleusen heute nicht. Morgen ab 6:00 soll ich auf "Standby" bleiben und auf einen Funkspruch, mit der Aufforderung zur Schleuse zu fahren, warten. Prima!!
Die Moral hat in den letzten Tagen etwas gelitten aber morgen machen wir uns auf in Richtung Schwarzes Meer. Von dort sind es noch ca. 4 Tage bis Istanbul, wo es möglicherweise eine Woche Urlaub in einer Marina geben wird. Nach der Walachei und wochenlangem Fahren durch die Abgeschiedenheit, freue ich mich mal wieder auf ein bisschen Hafenkino.
Vorerst gehts aber nach Constanta und ich hoffe dort ein paar Tage bleiben zu können um Senang vielleicht sogar segeltauglich zu machen. Eine neue Schraube hätte ich auch noch zu montieren. Es gibt also einiges zu erledigen. Auch ein kleiner Film über diesen Abschnitt soll noch fertig werden.
Ahoi!
Nachdem wir in einem Altarm des Rheins bei Neuwied Grundberührung hatten, verlief unsere Reise, bis auf ein treibendes Stück Holz, das Senangs Propeller leicht verzog, weitgehend reibungslos.
Die Fahrt über den Main zeichnete sich insbesondere durch sehr viele Bäume aus und blieb darüber hinaus weitestgehend unspektakulär. Der
angekündigte, geringe Gegenstrom war aufgrund des starken Regens allerdings schon fast mit dem Rhein vergleichbar. Dennoch zogen wir relativ schnell durch 34 Schleusen hindurch, in den
Main-Donau-Kanal. Die Schleusen im MDK erreichten dann eine neue Dimension. Nicht selten wurden wir um 25m nach oben gehoben und die Strömungen in der Schleuse waren massiv. So massiv, dass es
mir kaum möglich war Senang über die Mittelklampe an der Mauer zu halten. Eine, eigens von mir entwickelte Technik, gleichzeitig Leine, Bug- und Heckstrahlruder im Cockpit zu bedienen, war nur
anfangs von Erfolg gekrönt. Ab der Schleuse Eibach war auch das nicht mehr möglich. Gott sei dank jedoch sind diese Schleusen mit Schwimmpollern versehen, welche unbedingt verwendet werden
sollten. Einhand ist es andernfalls kaum mehr zu bewältigen. Schlaue Ratschläge, wie die eines Schleusenmeisters, dass man das Boot nur gut fest machen müsse, dann passiere auch nichts, kann man
getrost vergessen. Das Wasser steigt und die Leine wird länger und länger und 15 Tonnen lassen sich mit Muskelkraft gegen Strom nicht mehr ziehen. Auch eine Leine oder ein Schleusenhaken lässt
sich dann nicht mehr auf die nächst höhere Ebene umhängen. Schleusenmeister, die so etwas behaupten, haben noch nie einen Stahlverdränger alleine geschleust. Grundsätzlich habe ich in der
Bergschleusung immer am hinteren Ende der Schleuse festgemacht. Experten, die behaupten, dass es den Bug als erstes von der Mauer weg drückt, haben ebenfalls noch nicht geschleust. Bei mir war
das Heck das "Problem" und nur mit extremer Anstrengung konnte ich es wieder an die Mauer befördern. Ab Eibach geht das nicht mehr. Der Strom wird einfach zu stark. Talschleusungen hingegen sind
die reinste Entspannung. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass beim Festmachen am Schwimmpoller immer etwas mehr Lose auf die Leine gegeben wird, als man vielleicht für notwendig hält. Die
Schwimmpoller reagieren nur mit Verzögerung auf den fallenden Wasserstand. Generell sollte man Leinen nie an der Klampe belegen, sondern immer auf Slip lassen. Wer allerdings gleichzeitig Bug-
und Heckstrahlruder bedienen muss...wie dem auch sei, jedes Boot ist anders und am Ende muss jeder aufmerksam beobachten, wie sich das Boot in der Schleuse verhält und entsprechend reagieren. Auf
meiner Reise traf ich eine ältere Dame, die sehr häufig mit Ihrem 10m Boot, einhand schleust. Beim Kauf des Bootes hat sie bereits darauf geachtet, dass der Knopf für das Bugstrahlruder von der
Mittelklampe aus erreichbar ist-eine weise Entscheidung.
Liebe Grüße aus dem wunderbaren Bayern :).
Zwischenzeitlich sind wir in Duisburg angekommen. Allen, die diese Reise ebenfalls vorhaben, empfehle ich, nach aktuellen Erfahrungen, im Ruhrorter Yachtclub festzumachen. Ankerplätze sind in dieser, durch die Industrie geprägten Region, eher selten bis gar nicht zu finden. Der Ruhrorter Yachtclub ist mit seiner urigen Atmosphäre ein sehr geeigneter Ort, um gut in Duisburg "ANZUKOMMEN". In der Marina wird man freundlichst empfangen und der Duisburger Stadtteil "Ruhrort" bietet ein exzellentes Getränk mit selbigem Namen. Im Yachtclub empfehle ich den Liegeplatz neben der großen "WalKus" (leicht an der schönen neuen Lackierung zu erkennen). Hier liegt man in angenehmer Gesellschaft.
Morgen gehts auf einer verkürzten Regenetappe weiter nach Krefeld, um tagsdrauf Düsseldorf zu erreichen.
Bereits seit 11 Wochen harre ich nun in Workum der Dinge. Nun scheinen Sie doch tatsächlich zu kommen. Nach ausgiebigen Praxistests auf der einen und ebenfalls ausgiebigen Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten auf der anderen Seite, wird es wohl endlich bald losgehen können.
Workum ist einfach wunderbar und bietet viele Annehmlichkeiten. Hier könnte man "hängen- bleiben".
Nachdem ich zwischenzeitlich sämtliche Schafe gezählt und persönlich kennengelernt habe, muss ich jedoch leider weiter. Die Tage werden dann doch mittlerweile etwas lang hier. Morgen wird noch
ein abschliessender Motorservice durch- geführt und am Nachmittag gibts eine kleine Abschiedsfeier mit dem Team von Henk Jan Watersport, denen ich fast drei Monate fleissig bei der Arbeit zugeschaut habe. Vielen, herzlichen Dank auch an dieser Stelle für eine feine Zeit,
Antworten auf meine Fragen, Hilfe bei sämtlichen technischen Problemen, das Annehmen meiner Pakete und ganz viel Kaffee, den ich trinken durfte.
Auch Nuri hat es genossen und selten eine schönere Aussicht beim Sch... gehabt.
Kaum zu glauben aber bald verlassen wir unseren Steg, das Stromkabel und den Wasserschlauch, Aldi und Poiesz, die grosse Hundewiese und den Strand, die nahegelegene Pommes- und Fisch- bude, die
perfekte Joggingrunde, den Baumarkt und meinen neuen Bootszubehörhändler des Ver- trauens (an dieser Stelle DANKE "Watersportwinkel De Liefde") -alles, was in den letzten Wochen zu einer neuen Komfortzone wurde.
Langsam neigt sich mein Aufenthalt in Workum seinem Ende zu. Gute zwei Monate habe ich nun hier verbracht, Impressionen wurden in Videos und Fotos festgehalten, Besucher wurden empfangen und sind zwischenzeitlich wieder abgereist, das Boot wurde ausgiebig unter Maschine und auch unter Segeln getestet und aktuell stürmt es seit zwei Tagen mit 7-8 Bft. als wolle man mich mit allen Mitteln loswerden.
Zeit also, um meine baldige Abreise vorzubereiten. In der Tat wird morgen ein Motorboot aus Senang, um Brücken und niedrige Durchfahrten auf der langen Reise vom Ijsselmeer ins Schwarze Meer bewältigen zu können. Im Donaudelta werden die Masten wieder gestellt. Unter Segeln geht es anschließend weiter in Richtung Mittelmeer. Auf welchem Wege die Masten nach Rumänien gelangen, steht noch nicht fest. Am liebsten wäre mir ein Transport per Frachtschiff. Angebote habe ich allerdings noch nicht-notfalls wird alles an Deck fixiert.
Kommenden Montag wird Senang in die Halle verholt und fein gemacht für die lange Reise. Dichtungen an den Dieseltanks müssen erneuert und die Deckswaschanlage repariert werden, kniffliger Rost soll entfernt und betroffene Stellen neu konserviert werden, Feuerlöscher müssen gewartet und Funkgeräte konfiguriert werden. Darüber hinaus bekommt Senang eine neue Solarventilation in der Nasszelle und neue Scheibenwischer, Teakschäden im Cockpit werden ausgebessert und abschließend wird der Dieselmotor noch einer gründlichen Inspektion unterzogen.
Dann kann es bald losgehen...
Dieser Film wurde nie geplant. Alle Fotos und Videoaufnahmen wurden demnach auch nicht ge- zielt für den Film produziert. Er ist das Ergebnis erster Experimente mit einer
Videobearbeitungs-
software.
Aber es hat Spass gemacht und weitere Projekte folgen...
Anlässlich des für mich neuen Fahrtreviers und Senangs Länge, musste ich am letzten Wochenende einige Prüfungen für Motorboot- und Funkscheine absolvieren.
Aufgrund eines andauernden Auslandsaufenthaltes konnte ich persönlich leider keinen Kurs besuchen. Ich entschied mich für die Onlinevariante. Auch das Suchmaschinenergebnis brachte schnell eine Lösung für meine "Probleme"-Rolf Dreyer. Für all diejenigen, die wie ich keinen Anwesenheitskurs belegen können, ist es eine tolle Alternative. Ich war perfekt vorbereitet und die Prüfungen sind mir keinesfalls schwer gefallen. Mehr Informationen dazu findet Ihr auf https://www.sportbootfuehrerschein.de/.
Die Onlinekurse machen Spass und sind teilweise auch sehr witzig. Wichtig zu wissen ist, dass ich den Kurs aktiv kündigen musste. Das geht sehr einfach über einen Button. Andernfalls verlängert sich die Freischaltung des Onlinekurses.
Als wenn ich nichts besseres zu tun hätte, denke ich bereits seit Monaten über die Anschaffung einer Kameradrohne nach. Die Vielzahl der unterschiedlichen Modelle, zweifelhafte Test- berichte, Fluggeräte die im Flug einfach abstürzten und vor allem in dieser Kombination ...der Preis, haben mich bislang davon abgehalten.
Spieltrieb und die Aussicht auf spektakulär schöne Aufnahmen aus der Vogelperspektive haben am Ende gesiegt. Und davon abgesehen, könnte sich eine Drohne bei kleineren Transportangelegenheiten in den Verkehrskreisen Schiff-Hafen und Schiff-Schiff noch als durchaus nützlich erweisen.
Eine DJI MAVIC PRO soll es werden und das schlechte Gewissen, Geld für derartig überflüssige Plastikspielzeuge auszugeben, ist grenzenlos. Das ist es aber vermutlich immer, wenn man Dinge tut, die im Grunde höchst verachtenswert sind aber gleichermaßen viel Vorfreude entfachen-Vorfreude auf neue Perspektiven in luftiger Höhe.
Durchaus vorstellbar, dass Drohnen in nicht allzu ferner Zukunft auch uns transportieren werden:
In 39 Tagen und 4 Stunden soll es los gehen. Heute wurde "Senang" zwecks Beseitung zahlreicher Mängel in die Werkstatt verholt. Dort wird sie mit einer neuen homokinetischen Kupplung ausgestattet, diverse Leckagen sollen beseitigt und knifflig zu erreichende Roststellen bearbeitet werden. Beispielsweise der Ankerkasten-derzeit fällt die salzig-nasse Kette direkt hinein, wo sie dann in ihrem eigenen Saft dahinrostet. Und der Ankerkasten, ohne Ablauf gleich mit. Vorhandener Rost muss weg, der Ankerkasten (siehe Foto) gehört neu gemalt und mit einer Gummimatte ausgestattet, welche fortan als Unterlage für die Kette dienen wird.
Weitere Arbeiten an Mast und Rumpf sollen in den nächsten Tagen erledigt werden.
Das überlasse ich dann doch lieber den Leuten vom Fach.
Abschliessend habe ich mich für ein neues Dinghy entschieden. Ein Walker Bay 275, kombiniert mit einem Torqeedo 1003 CS soll es werden.
Ergebnis wochenlanger Überlegungen und Recherchen nach einem neuen Dinghy ist das Walker Bay 275-das kleinere der beiden Walker Bay RID-Modelle. Das Modell 310 verspricht zwar ca. 45 cm mehr Länge und 10 cm mehr Breite im Inneren aber angesichts des höheren Gewichts (28 kg mehr) habe ich mich für das Kleinere der beiden entschieden-auch wenn ich persönlich überdurchschnittlich lang bin und mein haariger Begleiter auch ständig mitfährt.
Der Clou daran ist, dass man das Dinghy motoren, rudern UND segeln kann. Und das versprüht doch so einiges an Reiz. Sogar eine Angelhalterung gibt es im Zubehör-gegen Sehnenscheidenentzündungen vom langen Angelhalten und zum gleichzeitigen Öffnen einer Flasche Bier sehr vorteilhaft.
Kombinieren werde ich es mit einem Torqeedo 1003CS. Auch wenn ich das Knattern meines 2-Takters sicher vermissen werde, machen die Modelle von Torqeedo mit den heutigen Batterien einen soliden und praktikablen Eindruck-vor allem in Kombination mit einem Solarpanel, das den Akku auch während der Fahrt läd. Hier also kein Benzin mehr an Bord und kein lästiges Mischen von Öl und Kraftstoff mehr. Ausserdem wird das Ding nicht mit Seewasser gekühlt und mittlerweile möchte ich eigentlich nirgendwo mehr Seewasser haben, außer an mir selber. Ich freue mich auf die ersten Tests im April...
Selbstverständlich braucht Nuri ihren täglichen "Auslauf". Und damit meine ich in diesem Fall natürlich Bewegung. Ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen braucht sie mindestens so sehr wie ich selbst.
Auf einer langen Reise über Europas Flüsse und Meere kann es allerdings vorkommen, dass man trotz sorgfältiger Törnplanung den Zielhafen oder einen Ankerplatz nicht planmäßig anlaufen kann. Oder man kommt in Situationen, in denen ein Verlassen des Bootes zur angestrebten Zeit nicht möglich ist. Letzte Variante: Ein längerer Schlag ermöglicht einfach keine Pinkelpause.
Um nichts dem Zufall zu überlassen, bekommt nun auch Nuri ihre Freiheit, jederzeit und überall kleine und große Geschäfte abzuwickeln.
Auch wenn ich aktuell noch nicht abschätzen kann, wann die neue Errungenschaft zum ersten Mal eingesetzt wird, werde ich natürlich einen Erfahrungsbericht für alle Segler mit Hund verfassen, sobald es soweit ist.
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt!
Eigentlich war geplant, dass ich meine beiden Boote verkaufe und mich im Anschluss auf die Suche nach einem Segelboot mache, mit dem ich dann über Europas Flüsse und Meere schippern kann. "Senang" hat mir einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht-plötzlich war sie da und ließ mich nicht mehr los. Auf meiner Reise durch den Norden Hollands war sie eines der letzten Boote, die es zu inspizieren galt. Nachdem alle vorherigen Bootsbesichtigungen eher ernüchternd verliefen, kam ich nach Workum und wusste bereits nach der ersten Enterung des Schiffs, dass es mich vermutlich so schnell nicht mehr los lassen würde. Auf der langen Rückfahrt mit dem Auto von Workum nach Wien begann bereits mein intensiver Schriftwechsel mit dem Schiffsgutachter, der "Senang" für mich unter die Lupe nehmen sollte. Gute 6 Wochen später war die Tinte unter dem Kaufvertrag trocken und ich stolzer Besitzer einer Segelyacht. Obwohl ich überhaupt nicht segeln kann, möchte ich mir einige Jahre Zeit nehmen um mit dem Boot durch Europa zu fahren. Einige Erfahrung mit Booten habe ich in den letzten Jahren dennoch machen können. Angefangen hat alles auf der Donau bei Wien mit einem offenen Sportboot. Da mein erstes Boot über keine feste Kabine verfügte, ich aber meine Fahrten immer weiter und auch über Nacht geplant habe, musste bald die Persenning als Dach herhalten und mir auch nachts und bei Regen Unterschlupf bieten. Es muss Schicksal gewesen sein, als mir mein nagelneuer Yamaha-Aussenborder gestohlen wurde und ich plötzlich mit einem Boot aber ohne Motor da stand. Schnell war klar, dass ein neues Boot unbedingt über eine kleine Schlupfkabine verfügen sollte. Die Sehnsucht nach Me(e)hr war allerdings ungebremst, als ich mich Jahre später für einen alten englischen Halbgleiter begeisterte und meine ersten Erfahrungen auf der Adria sammelte. Auch wochenlange Törns in Kroatiens Wasserwelten brachten keine entgültige Befriedigung. Immer wieder musste man zurück-zurück ins Büro, zurück in die große Stadt, in die Wohnung, weg vom Boot.
Auch wenn ich aktuell überhaupt nicht weiß, wohin das alles führen soll, habe ich mich dafür entschieden ein Boot zu kaufen, mit dem ich noch viel weiter fahren kann, viel länger "draussen" bleiben kann. Im Frühjahr 2017 geht die Reise weiter-diesmal ohne zeitlich geplante Rückkehr.
Auf diesen Seiten möchte ich meine Reise dann und wann dokumentieren. Ich freue mich...
Um mein Langfahrtprojekt auf einer Segelyacht zu verwirklichen, trenne ich mich schweren Herzens von meinen beiden Motorbooten.
Leider werde ich sie zukünftig nicht mehr so intensiv nutzen können, wie sie es verdienen. Die sportliche "Jamaika B." ist eine Quicksilver 620 Sport und wurde 2013 erstmalig zugelassen. Zu Hause ist sie in der Marina Wien.
Bei "Stellina", meiner Perle auf der Adria, handelt es sich um eine Princess 32 aus dem Jahre ´77. Beheimatet ist sie in Zadar, Kroatien.
Mehr Infos gibt`s hier. Bei Interesse einfach Kontaktformular ausfüllen.
Ahoi!